Der Verband Türkischer Unternehmer Rhein Neckar e.V. verurteilt die PEGIDA

Es müssen Zeichen gesetzt werden!

Mannheim, 12.01.2015

Der Verband Türkischer Unternehmer Rhein Neckar e.V. verurteilt die PEGIDA  („Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) und zugleich den terroristischen Akt gegen Charlie Hebdo.

In den letzten Jahren gab es immer wieder fremdenfeindliche und intolerante Bewegungen, die durch Ihr Verhalten negativ auffielen und einen Schatten auf diese starke Gemeinschaft geworfen haben. Doch nun sind wir an einem Punkt angelangt, an dem nicht mehr nur von einigen wenigen gesprochen werden kann. Die Angst der Islamisierung stimmt mit der Realität nicht überein.

Wir als Unternehmerverband versuchen die Ängste nachzuvollziehen und Empathie mit diesen Demonstranten aufzubauen. Anschläge wie Charlie Hebdo werfen einen negativen Schleier über den Islam. Doch es ist nicht zu akzeptieren, dass man alle Menschen unter einen Kamm schert. Radikale Gruppen machen einen geringen Teil der Muslimen weltweit aus, was möglicherweise bei unter einem Prozent liegt. Daher ist es nicht nachvollziehbar, dass nun alle Menschen mit muslimischem Hintergrund als Radikale abgestempelt werden.

Daher können wir bei aller Empathie zwar die Ängste verstehen, doch die Demonstrationen mit fremdenfeindlichen Parolen gegen den Islam keinesfalls nachvollziehen. Der Islam ist eine friedfertige Religion, auch wenn es einige schwarzen Schafe darunter gibt.

Man erkennt deutlich, dass PEGIDA Hass schürt und die Ängste der Menschen verstärkt um Ihren Einfluss zu vergrößern. Jedoch ist es traurig, dass Menschen die sich als eher unpolitisch oder als Anhänger der politischen Mitte sehen, auch zu teilen der Bewegung angeschlossen haben. Dies zeigt, dass die Strategie der PEGIDA, wenn auch nicht zu großen Teilen, dennoch aufgeht und zu Erfolg führt.
Wir möchten nochmals zum Ausdruck bringen, dass wir die Demonstrationen der PEGIDA verurteilen. Wenn es Unstimmigkeiten und Unzufriedenheit gibt, dann sollte der Weg des Dialoges gesucht werden. Es gibt viele Möglichkeiten, wie man gemeinsam eine Lösung finden kann. Doch Märsche die gezielt gegen eine Rasse oder Religion gerichtet sind, führen nur zur Provokation und Schüren den Hass gegen viele Unschuldige Menschen. Ebenfalls verurteilen wir die Morde in Paris.

Der Beruf des Karikaturisten soll durch die Satire, zum gesellschaftlichen Denken anregen und nicht zum Aufruf von intoleranten Menschen. Es kann nicht hingenommen werden, dass Journalisten, Karikaturisten und Menschen aus diesen Branchen für Ihre Arbeit Anschlägen ausgesetzt werden. Die Waffe dieser Menschen sind Ihre Stifte und nichts anderes. Auch wenn Jemand über die Stränge schlagen sollte, gibt es dafür in jedem Rechtsstaat die Gerichte und nicht die Terroristen, die sich als verlängerter Arm Gottes verstehen. Kein Mensch sollte über das Leben eines anderen richten. Wie unsere Verfassung in Artikel 2 sagt, hat jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Nach diesem Prinzip sollten wir vorangehen und solche Aktionen zu tiefst verurteilen.

Doch sehen wir auch, dass die Mehrheit der Deutschen Bevölkerung nicht hinter der PEGIDA steht und Deutschlandweit Gegendemonstrationen durchführt. Diese erfreuliche Aktion zeigt, dass man gemeinsam doch noch Akzente gegen den Radikalismus setzen kann. Wir hoffen, dass dies weiterhin fortgeführt wird und in kürzester Zeit die PEGIDA Aufmärsche Ihr Ende finden. In diesem Sinne hoffen wir, dass wir gemeinsam die Gesellschaft stärken und unser Land vorantreiben.

Mustafa Baklan
Vorstandsvorsitzender